Institut für Geologie

Schulbesuche

Rückblick Nacht der Forschung am 16. September 2017

Ausstellung Schwitzende Steine
Kurz nach dem Start der Nacht der Forschung strömen die Besucher herein und diskutieren mit den Forschenden, untersuchen Gesteine oder testen Salzwasser an der GeoBar.
Ausstellung Schwitzende Steine
Die Ausstellung "Wenn Steine schwitzen" ist bereit für die Besucher.

Fast 30 Forscherinnen und Forscher, wie auch einige Studierende des Instituts für Geologie engagierten sich an der Nacht der Forschung und zeigten die Vielfalt der Geologie. Kurz vor 16 Uhr, nach langen Vorbereitungsarbeiten ist die Ausstellung „Wenn Steine schwitzen“ bereit und die Besucher können kommen. Was sie auch taten. Der Raum füllte sich innert kürzester Zeit mit vielen Interessierten, die unseren Forschenden viele Fragen stellten. Vorher testeten die Forscher noch kurz an der GeoBar, ob die Drinks ok sind...

Geothermie Grimsel
Im Geothermieteil liessen sich die Besucher das Geothermieprojekt an der Grimsel von Prof. Marco Herwegh und seiner Doktorandin Ismay Vénice Akker erklären.
Bohrkerne der Grimselbohrung
Prof. Marco Herwegh und seine Doktorandin Ismay Vénice Akker erklären den Besuchern, was sie in den Bohrkernen der Grimselbohrung erkennen können.

Im Geothermieteil liessen sich die Besucher das Geothermieprojekt an der Grimsel erklären und durften in den Bohrkernen und unter dem Mikroskop nach Fliesswegen im Gestein suchen. Unter anderem konnten sie die Fliesswege in der UV-Box betrachten. Am Computer zeigten die Forschenden, wie sie von Strukturen, die sie an der Oberfläche im Gelände beobachten, kombiniert mit Messungen aus unterirdischen Stollen Modelle entwickeln, die eine Prognose der Regionen im Untergrund zulassen, wo es hydrothermale Wässer geben könnte.

Mikroskopieren von Bohrkernen
Unter dem Mikroskop suchen die Besucher nach Fliesspfaden in den Bohrkernen.
3D Computermodell
Im 3D Modell am Computer zeigen die Forscher, wie Kluftflächen im Untergrund verlaufen.
Gesteine der Subduktionszone
Prof. Daniela Rubatto erklärt den Besuchern die unterschiedlichen Steine einer Subduktionszone.

Im Ausstellungsteil „Wasser in Tiefengesteinen“ verglichen die Besucher unterschiedliche Gesteine und diskutierten mit den Forschenden, wo diese ihren Entstehungsort haben innerhalb einer Subduktionszone. Insbesondere ging es um die Thematik: „Wie gelangt Wasser in die Tiefe?“ Und vor allem „Wie viel Wasser ist in den Gesteinen gespeichert?“.

Mikroskopieren von Tiefengesteinen
Prof. Daniela Rubatto und Postdoktorand Florian Bulle erklären den Besuchern, welche Minerale sie in den Dünnschliffen unter dem Mikroskop oder Binokular entdecken können.

Beim Mikroskopieren der Gesteine erfuhren die Besucher, welche Minerale wie viel Wasser enthalten. Beispielsweise sind Minerale wie Serpentin und Chlorit Anzeiger für viel Wasser im Gegensatz zu Amphibolen. Mit dieser Information konnten die Besucher anschliessend beim Wasserquiz herausfinden, welches Gesteine sind, die viel oder wenig Wasser enthalten. So kamen sie zur erstaunlichen Erkenntnis, dass im Erdinnern gleich viel Wasser gespeichert ist, wie in allen Ozeanen zusammen.

Anschliessend ging es zur beliebten GeoBar, wo sie Wasserproben mit unterschiedlichen Salzgehalten testen konnten. Schnell stellten sie fest, dass menschlicher Schweiss und Tränen ziemlich hochkonzentriert sind an Salz, ähnlich wie Meerwasser. Umgekehrt verblüfft es, dass mit hochmodernen analytischen Geräten in Gesteinen sehr kleine Konzentrationen nachweisbar sind.

GeoBar
GeoBar mit unterschiedlich salzigen Wasserproben.

Und zu guter Letzt erfuhren die Besucher in einer Präsentation mit verschiedenen Vulkantypen, dass der Gehalt an Wasser und weiteren Gasen die Stärke der Explosionskraft eines Vulkans ausmacht.

Vulkantypen
Unterschiedliche Vulkantypen
Sandkasten: Augmented Reality
Vor dem Eingang der Ausstellung "Wenn Steine schwitzen" zog der Augemented Reallity Sandkasten die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

Der Sandkasten vor dem Eingang der Ausstellung war ein Publikumsmagnet. Dort konnten die Besucher eigene Landschaften erstellen im Sand. Der Computer errechnete jeweils sofort die Höhenlinien für die neu entstandenen Berge oder Täler. Zusätzlich konnten es die Besucher regnen lassen und das Wasser entlang selbstgestalteter Täler abfliessen lassen oder in Seen sammeln.

Sandkasten mit Augmented Reallity
Besonders Kinder faszinierte das Bilden von Hügeln und Tälern.
Sandkasten: Augmented Reality
Der Computer berechnet fortlaufend die neuen Höhenlinien.

Drei weitere Forscherinnen des Instituts zeigten den Besuchern, welche Informationen ihnen die Schönheiten im Ozeanschlamm bieten. Kleinste Mikrofossilien geben ihnen Hinweise, wie sich das Klima in den Ozeanen entwickelt. Die Besucher konnten unter dem Mikroskop verschiedene Formen unterscheiden und die Fossilien wärmerem oder kälterem Klima zuordnen. Kinder bildeten eifrig mit buntem Knet die Mikrofossilien anhand von vergrösserten Aufnahmen nach.

Schönheiten aus dem Ozeanschlamm
Die zwei Doktorandinnen Lena Thöle und Eri Amsler erklären den Besuchern, welche Mikrofossilien sie unter dem Mikroskop sehen können.

Geologen interessieren sich auch für Informationen aus dem Weltraum. Seit Jahrzehnten finden jeweils im Winter Meteoriten-Expeditionen in die Wüsten des Omans oder Arabien statt unter der Leitung von Beda Hofmann und Thomas Burri vom Naturhistorischen Museum Bern. Wobei auch der Berner Jura im Fokus der wissenschaftlichen Neugier der beiden Forscher steht. Beide erklärten den Besuchern, wie die Meteoritensuche erfolgt und welche Informationen sie anschliessend den Steinen entlocken. Die Besucher durften selbst im Wüstensand nach magnetischen Meteoriten suchen.

Wir bedanken uns ganz herzliche bei allen, die sich für die Nacht der Forschung engagiert haben und den Besuchern vertiefte Einblicke in ihre Forschung gegeben haben!

Meteoritensuche
Kinder suchen im Wüstensand mit einem Magnet nach Eisenmeteoriten
Meteoritensuche
Beda Hofmann und Thomas Burri erklären den Besuchern, wie sie nach Meteoriten suchen.
Nacht der Forschung: Wenn Steine schwitzen