Eindrücke von der Eröffnung des GEO-Pfads Escholzmatt
Den Besucher im Entlebuch erwartet eine liebliche, hügelige Landschaft mit saftig grünen Wiesen und angenehm schattigen Wäldern. Unweigerlich fallen einem die gerundeten Hügel im Tal auf und man fragt sich wie diese wohl entstanden sein könnten.
Bei der Einleitung zur Eröffnung des GEO-Pfads Escholzmatt schilderte der Gemeindepräsident Gody Studer seine Überlegungen damals als Kind. Auf einem Spaziergang im Wald entdeckte er zwischen den Bäumen einen grossen Ameisenhaufen, der eine ähnlich runde Form wie der Hügel vor seinem Haus aufwies. In der Schule erzählte der Lehrer von den riesigen Sauriern der Urzeit. Daraus folgerte der Schüler: Für den Aufbau der runden Hügel müssten ungeheuer grosse Riesenameisen am Werk gewesen sein.
Das Rätsel wird auf der Tafel 3 (Büelwald) mit der Beschreibung der Eiszeiten gelöst. Eine Karte zeigt, wie sich der Waldemmegletscher in der letzten Vergletscherung seinen Weg aus der Lammschlucht nach Osten Richtung Entlebuch und nach Westen Richtung Escholzmatt gesucht hat. Die zahlreichen Rundhöcker wurden in dieser Zeit unter dem Gletscher abgeschliffen. Im Gelände ist die Grenze des Eises erkennbar. Am Eröffnungstag folgten rund 30 Personen in Begleitung von Alphorn- und Handharmonikaklängen der gut beschilderten abgekürzten Route von Escholzmatt zur Tafel 3 beim Büelwald mit der Beschreibung der Eiszeiten und zur Tafel 4 mit den Erklärungen zu Gelände- und Landschaftsformen auf der Hutte.
Beim Büelwald (Tafel 3) erklärte Professor Fritz Schlunegger den Zuhörern in einfachen Worten die Alpenfaltung. Die an der Beichlen sichtbaren Gesteine der unteren Süsswassermolasse entstanden zu dieser Zeit. Vor 30 Millionen Jahren begannen sich die Alpen schnell zu heben.
Gleichzeitig nahm die Abtragungsrate an der Geländeoberfläche zu. Die Alpenflüsse transportierten den durch die Erosion anfallenden Schutt gegen Norden in das Molassemeer und füllten dieses allmählich auf. Darüber entstand eine Flusslandschaft. Die damals entstandenen Gesteine sind heute an der Beichlen sichtbar. Sie wurden während der Alpenfaltung 15km nach Norden transportiert.
Bei der Hutte (Tafel 4) versetzte Professor Fritz Schlunegger die Besucher zurück in die Eiszeit, liess alle die Steigeisen umschnallen, damit man sich auf den Weg über den Gletscher der damaligen Zeit begeben konnte. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen guten Überblick über die Landschaft und kann sich gedanklich die Begrenzung des damaligen Waldemmegletscher gut vorstellen.
Nach dem Abstieg von der Hutte kehrten alle zu einem kleinen Apéro im Galleli ein und konnten die trockenen Kehlen wieder befeuchten. So klang die von Franz Zemp bestens organisierte und von vielen Sponsoren unterstützte Eröffnung des GEO-Pfads Escholzmatt in einem gemütlichen, angenehmen Sommerabend bei Weisswein oder Minzensirup in Begleitung der Hot Dixie Roots gemütlich aus.